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Mukoviszidose (Cystische Fibrose)

mit Therapie Lebensqualität gewinnen

Die Cystische Fibrose (Mukoviszidose) ist eine angeborene, chronische Erkrankung, die mehrere Organe betrifft – vor allem die Lunge und das Verdauungssystem. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Ursachen und moderne Therapien, die die Lebensqualität von Betroffenen heute deutlich verbessern können. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen.

Symptome und erste Anzeichen

Die Mukoviszidose ist eine erblich bedingte Erkrankung, die durch eine Mutation im CFTR-Gen verursacht wird. Dadurch bildet der Körper zähen, klebrigen Schleim, der nur schwer abtransportiert werden kann. Besonders betroffen sind die Atemwege, aber auch andere Organe wie die Bauchspeicheldrüse, Leber und der Darm können stark beeinträchtigt sein. Der Verlauf kann sich individuell sehr unterscheiden, weshalb eine frühzeitige Diagnose entscheidend ist.

Wenn Ihr Kind chronische Beschwerden zeigt, ist eine frühzeitige Abklärung durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin besonders wichtig. Je eher eine passende Therapie beginnt, desto besser lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung beeinflussen und mögliche Komplikationen vermeiden.

Typische Symptome

  • Chronischer, produktiver Husten, oft über Monate anhaltend
  • Bronchiektasien – krankhafte Erweiterungen der Bronchien
  • Häufige Atemwegsinfekte und Lungenentzündungen
  • Besiedelung der Lunge mit Keimen wie Pseudomonas oder Aspergillus
  • Zunehmende Atemnot und mögliche Lungeninsuffizienz
  • Pankreasinsuffizienz → Verdauungsprobleme, Gedeihstörungen, Fettstühle und Nährstoffmangel
  • Beteiligung von Leber und Gallenwegen, was langfristig weitere Komplikationen verursachen kann
  • Diabetes mellitus (CFRD) im späteren Verlauf

Die Ausprägung der Symptome hängt stark vom individuellen Genotyp ab. Während manche Betroffene nur leichte Beschwerden zeigen, leiden andere bereits früh unter schweren Einschränkungen. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige ärztliche Begleitung so wichtig.

💡 Hinweis: Eine frühe Diagnose und eine konsequente Behandlung verbessern die Prognose erheblich und können die Lebensqualität langfristig steigern.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Cystische Fibrose wird durch eine Mutation im CFTR-Gen verursacht. Dieses Gen steuert den Chlorid- und Wassertransport in den Zellen. Ist das Gen defekt, bildet sich zäher Schleim in verschiedenen Organen, der deren Funktion stark beeinträchtigt und langfristig zu Schäden führen kann.

Ursachen und Mechanismen

  • Gestörter Chloridtransport → der Schleim wird dick und klebrig
  • Chronische Entzündungen der Atemwege durch ständige Reizung
  • Schleimansammlungen fördern das Wachstum von bakteriellen Infektionen
  • Beteiligung mehrerer Organe: Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenwege, Darm und Reproduktionsorgane

Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet: Damit ein Kind erkrankt, müssen beide Eltern Träger der Mutation sein. In Deutschland ist etwa 1 von 2000 Neugeborenen betroffen. Diese Vererbung erklärt, warum in manchen Familien mehrere Fälle auftreten können, während andere trotz Trägerschaft symptomfrei bleiben.

⚠️ Hinweis: Kinder mit Wachstumsproblemen oder häufigen Atemwegsinfekten sollten frühzeitig einem spezialisierten Arzt vorgestellt werden, um die Diagnose schnellstmöglich abzuklären.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Eine Heilung der Cystischen Fibrose ist bisher nicht möglich. Dennoch können moderne Therapien die Lebenserwartung und die Lebensqualität erheblich verbessern. Die Behandlung ist immer individuell und wird durch ein interdisziplinäres Team begleitet, das verschiedene Fachrichtungen integriert, um den bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen.

Medikamentöse Therapie

  • CFTR-Modulatoren (z. B. Ivacaftor, Lumacaftor) → verbessern gezielt die Funktion des defekten Proteins
  • Inhalationstherapie → löst den zähen Schleim und verbessert die Lungenbelüftung
  • Antibiotika → Behandlung akuter oder chronischer Infektionen
  • Pankreasenzyme → Unterstützung der Verdauung und optimale Nährstoffaufnahme
  • Weitere Medikamente → Behandlung von Diabetes oder Leberbeteiligungen

Die Auswahl der Medikamente erfolgt individuell und wird regelmäßig überprüft. Dadurch kann die Therapie optimal an den Verlauf der Erkrankung angepasst werden.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Atemtherapie und Physiotherapie zur Schleimlösung
  • Hochkalorische Ernährung und gezielte Ernährungsberatung, um Mangelzustände auszugleichen
  • Regelmäßige Lungenfunktionskontrollen, um den Verlauf der Erkrankung genau zu überwachen
  • Impfungen und konsequente Hygienemaßnahmen, um Infekte bestmöglich zu vermeiden

Dank moderner Therapien liegt die mittlere Lebenserwartung heute bei etwa 40 Jahren – mit einer klar steigenden Tendenz. Mit einer frühen Diagnose und einer konsequenten Behandlung können Betroffene heute oft ein aktives, erfülltes und weitgehend selbstbestimmtes Leben führen.

Quellen:

[1] AWMF – S3-Leitlinie „Cystische Fibrose (Mukoviszidose)“, Reg.-Nr. 026-023, Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

[2] Cystic Fibrosis Foundation (CFF) – Informationen zu Symptomen, Ursachen und Therapie der Cystischen Fibrose, abrufbar unter https://www.cff.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

[3] European Cystic Fibrosis Society (ECFS) – Clinical Care Guidelines zu Diagnose, Verlauf und Therapie der CF, abrufbar unter https://www.ecfs.eu (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die Cystische Fibrose (CF, Mukoviszidose) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Multiorganerkrankung, die durch Mutationen im CFTR-Gen (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) verursacht wird. Die resultierende Dysfunktion des Chloridkanals führt zu einer gestörten Salz- und Wasserhomöostase der Epithelien mit konsekutiver Produktion zähen Sekrets. Hauptsächlich betroffen sind Respirationstrakt, exokrines Pankreas, Hepatobiliäres System, Gastrointestinaltrakt und Reproduktionsorgane. Eine frühzeitige Diagnosestellung sowie ein konsequentes, multidisziplinäres Therapiemanagement sind entscheidend für Prognose und Lebensqualität.

Symptome und erste Anzeichen

Die klinische Manifestation ist variabel und hängt vom individuellen Genotyp sowie von modulierenden Faktoren ab. Zentral ist die respiratorische Symptomatik, die durch die chronische Entzündung und bakterielle Kolonisation geprägt wird.

Typische Symptome

  • Chronischer produktiver Husten mit rezidivierenden Infekten
  • Bronchiektasien und progrediente strukturelle Lungenschädigung
  • Rezidivierende pulmonale Infektionen (häufig mit Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Aspergillus fumigatus)
  • Zunehmende Dyspnoe, mögliche respiratorische Insuffizienz
  • Exokrine Pankreasinsuffizienz mit Maldigestion, Steatorrhoe, Gedeihstörungen
  • Hepatopathien und cholestatische Veränderungen (biliäre Zirrhose)
  • Cystic Fibrosis Related Diabetes (CFRD) im Krankheitsverlauf
  • Infertilität (v. a. bei Männern durch kongenitale bilaterale Aplasie des Vas deferens)

Hinweis: Die Erkrankung kann im Kindesalter bereits schwer symptomatisch sein, während andere Patienten erst später manifeste Organbeteiligungen entwickeln.

Ursachen und Pathophysiologie

Die CF wird durch Mutationen im CFTR-Gen (Chromosom 7q31.2) verursacht. Der Defekt des Chloridkanals resultiert in reduzierter Chlorid- und Bicarbonatsekretion sowie einer gesteigerten Natriumresorption über ENaC. Dies führt zu zähflüssigen Sekreten, chronischen Entzündungsprozessen und sekundären Organschädigungen.

Pathophysiologische Mechanismen

  • Gestörter Chlorid- und Wassertransport → visköser Schleim in Atemwegen und Drüsen
  • Chronische Entzündung mit progredienter Gewebsschädigung
  • Kolonisation mit opportunistischen Pathogenen → perpetuierende Infektionen
  • Multiorganbeteiligung: Lunge, Pankreas, Leber, Galle, GI-Trakt, Reproduktionsorgane

Die autosomal-rezessive Vererbung erfordert die Mutation auf beiden Allelen. In Deutschland ist ca. 1:2.000-3.500 Neugeborene betroffen.

Therapie und Prognose

Eine kausale Heilung ist bislang nicht möglich, jedoch haben CFTR-Modulatoren die Prognose entscheidend verbessert. Ziel ist die Erhaltung der Lungenfunktion, die Infektkontrolle sowie die Sicherung der Ernährung.

Medikamentöse Therapie

  • CFTR-Modulatoren (z. B. Ivacaftor, Lumacaftor, Tezacaftor, Elexacaftor) → Genotyp-spezifische Verbesserung der CFTR-Funktion
  • Inhalationstherapie: mukolytische Substanzen (DNAse, hypertones NaCl), bronchodilatativ und antiinflammatorisch
  • Antibiotikatherapie: akut und chronisch (systemisch, inhalativ), insbesondere gegen Pseudomonas aeruginosa
  • Pankreasenzym-Substitution: Optimierung der Nährstoffaufnahme
  • Adjuvante Therapie: Insulin bei CFRD, hepatoprotektive Maßnahmen bei Leberbeteiligung

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Physio- und Atemtherapie zur Sekretmobilisation
  • Hochkalorische Ernährung mit ausreichender Substitution fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K)
  • Regelmäßige Funktionsdiagnostik (Spirometrie, Bildgebung, Mikrobiologie)
  • Impfungen und Hygienemaßnahmen zur Infektprävention
  • Lungentransplantation als ultima ratio bei terminaler respiratorischer Insuffizienz

Prognose

Durch den Einsatz von CFTR-Modulatoren und multimodaler Therapieansätze hat sich die medianen Lebenserwartung in Industrienationen auf >40 Jahre gesteigert, mit weiter zunehmender Tendenz. Entscheidend für die Prognose sind frühe Diagnosestellung, konsequente Therapieadhärenz und eine enge Betreuung in spezialisierten CF-Zentren.

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Verknüpfte Selbsthilfegruppen

Hier finden Sie Selbsthilfegruppen die zu dieser Erkrankung passen.

Mukoviszidose e.V.

Online & Präsenz
Standort:
Bonn
Ansprechpartner:
Mukoviszidose e.V.
Email-Adresse:
info@muko.info

Verknüpfte Verordnungsvordrucke

Hier finden Sie passende Vordrucke zu dieser Erkrankung.

Sekretolyse – VibraVest / AffloVest
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Sauerstofftherapie – Urlaubsversorgung
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Nicht allein mit Mukoviszidose – Wissen und Hilfe geben Halt.

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Hayek RTX

Nicht-invasives alternatives Beatmungsgerät