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Pneumonie (Lungenentzündung)

Wenn die Lunge von einer Entzündung betroffen ist

Die Pneumonie – im Alltag meist als Lungenentzündung bezeichnet – ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Sie wird häufig durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst und kann einen milden Verlauf nehmen, in schweren Fällen jedoch lebensbedrohlich sein. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Symptome und erste Anzeichen

Die Symptome einer Pneumonie können sehr unterschiedlich ausfallen – sie hängen stark vom Erreger, dem Verlauf und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Typisch ist ein plötzlicher Beginn bei einer bakteriellen Infektion, während virale oder atypische Formen meist schleichend einsetzen.

Häufige Symptome einer klassischen (bakteriellen) Pneumonie

  • Plötzlich auftretendes hohes Fieber und Schüttelfrost
  • Starker Husten mit eitrigem oder blutigem Auswurf
  • Atemnot oder Kurzatmigkeit
  • Schmerzen beim Einatmen, häufig im Brustkorb
  • Allgemeines Krankheitsgefühl und starke Erschöpfung

Symptome bei atypischen oder viralen Pneumonien

  • Leichtes oder gar kein Fieber
  • Trockener, oft hartnäckiger Husten
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit

 

⚠️ Wichtig: Diese Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Wenn sie jedoch länger anhalten oder sich rasch verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Prognose erheblich.

 

Ursachen und Risikofaktoren

Eine Lungenentzündung entsteht meist, wenn Krankheitserreger tief in die Lunge gelangen und dort eine Entzündungsreaktion auslösen. Neben Bakterien spielen auch Viren und Pilze eine Rolle. In seltenen Fällen kann eine Pneumonie durch das Einatmen von Mageninhalt (Aspirationspneumonie) entstehen.

Häufige Ursachen

  • Bakterien: z. B. Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Legionellen
  • Viren: z. B. Influenza, RSV, SARS-CoV-2 (COVID-19)
  • Pilze: v. a. bei geschwächtem Immunsystem
  • Aspirationspneumonie: durch Verschlucken von Nahrung oder Mageninhalt

Risikofaktoren

  • Alter über 65 Jahre oder sehr junges Lebensalter
  • Chronische Erkrankungen wie COPD, Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus
  • Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum
  • Geschwächtes Immunsystem (z. B. durch HIV, Medikamente oder Chemotherapie)
  • Schluckstörungen und neurologische Erkrankungen
  • Krankenhausaufenthalte oder Beatmung (nosokomiale Pneumonie)

 

💡 Tipp: Eine Impfung gegen Pneumokokken und Grippe kann das Risiko einer Lungenentzündung deutlich senken.

 

Verlauf und mögliche Komplikationen

Der Verlauf einer Pneumonie hängt von der Ursache, dem Gesundheitszustand und der frühzeitigen Behandlung ab. Während die meisten Infektionen unter Therapie innerhalb weniger Tage abklingen, können Komplikationen lebensbedrohlich sein.

Typische Verläufe

  • Unkomplizierter Verlauf: Besserung innerhalb von 7-10 Tagen unter medikamentöser Therapie
  • Schwerer Verlauf: Atemnot, niedrige Sauerstoffsättigung, Verwirrtheit, stationäre Behandlung erforderlich
  • Chronisch oder wiederkehrend: vor allem bei bestehenden Lungenerkrankungen oder Immunschwäche

Häufige Komplikationen

  • Pleuraerguss: Flüssigkeitsansammlung zwischen Lunge und Brustwand
  • Lungenabszess: Eiteransammlung im Lungengewebe
  • Sepsis: Blutvergiftung mit Organschäden
  • Respiratorisches Versagen: schwerer Sauerstoffmangel mit Beatmungspflicht
  • Herzrhythmusstörungen: durch systemische Entzündung

 

⚠️ Wichtig: Je früher eine ärztliche Behandlung erfolgt, desto geringer ist das Risiko für bleibende Lungenschäden oder schwere Komplikationen.

 

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Therapie einer Pneumonie richtet sich nach dem Erreger, dem Schweregrad und der individuellen Situation. Ziel ist es, die Entzündung zu bekämpfen, die Atmung zu stabilisieren und Komplikationen zu verhindern.

Medikamentöse Behandlung

  • Antibiotika: bei bakteriellen Infektionen (z. B. Amoxicillin, Makrolide, Cephalosporine)
  • Virostatika: bei viralen Pneumonien, z. B. Influenza oder COVID-19
  • Antimykotika: bei Pilzpneumonien (selten, meist bei Immunsuppression)
  • Begleitmedikamente: Fiebersenker, Schleimlöser oder Schmerzmittel

Unterstützende Maßnahmen

  • Bettruhe und körperliche Schonung in der akuten Phase
  • Atemtherapie und Inhalationen zur Verbesserung der Lungenfunktion
  • Sauerstofftherapie bei Atemnot oder niedriger Sauerstoffsättigung
  • Flüssigkeitszufuhr zur Unterstützung des Kreislaufs
  • Impfungen zur Vorbeugung gegen Grippe und Pneumokokken
  • Rehabilitation und Lungensport bei längerem Verlauf zur Wiederherstellung der Belastbarkeit

 

💡 Tipp: Eine gesunde Lebensweise, Rauchverzicht und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen tragen wesentlich dazu bei, das Risiko einer erneuten Pneumonie zu senken.

Quellen:

[1] AWMF – S3-Leitlinie „Management von erwachsenen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie (CAP)“, Reg.-Nr. 020-009, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

[2] European Respiratory Society (ERS) – Guidelines for the management of adult lower respiratory tract infections, abrufbar unter https://www.ersnet.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

[3] National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI) – „Pneumonia: Symptoms, Causes and Treatment“, abrufbar unter https://www.nhlbi.nih.gov (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die Pneumonie ist eine akute oder chronisch verlaufende entzündliche Erkrankung des Lungenparenchyms, die in der Regel durch Infektion mit bakteriellen, viralen oder mykotischen Erregern entsteht. Sie zählt weltweit zu den häufigsten infektiösen Todesursachen und ist insbesondere bei älteren Patienten, Säuglingen und immunsupprimierten Personen mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert. Die klinische Präsentation variiert je nach Erreger, Immunstatus und Komorbiditäten erheblich. Eine frühzeitige Diagnostik und zielgerichtete Therapie sind entscheidend für Prognose und Verlauf.

Symptome und klinische Präsentation

Die Symptomatik einer Pneumonie ist heterogen und hängt von Ätiologie, Schweregrad, Immunstatus und Komorbiditäten ab. Klassischerweise manifestieren sich bakterielle Pneumonien mit abruptem Beginn, während atypische und virale Verlaufsformen häufig subakut oder schleichend auftreten.

Häufige Symptome einer typischen (bakteriellen) Pneumonie

  • Plötzlicher Beginn mit hohem Fieber und Schüttelfrost
  • Produktiver Husten mit eitrigem oder blutig tingiertem Sputum
  • Dyspnoe und Tachypnoe
  • Pleuritische Thoraxschmerzen, verstärkt bei Inspiration
  • Allgemeines Krankheitsgefühl, Schwäche und Myalgien

Symptome atypischer und viraler Pneumonien

  • Subfebrile Temperaturen oder afebrile Verläufe
  • Trockener, persistierender Husten
  • Kopfschmerzen, Myalgien und Arthralgien
  • Appetitlosigkeit, Fatigue und Leistungsabfall

Hinweis: Bei älteren Patienten oder immunsupprimierten Personen kann die klassische Symptomatik fehlen. Dort stehen oft unspezifische Symptome wie Verwirrtheit, Sturzereignisse oder Exazerbationen bestehender Erkrankungen im Vordergrund.

 

Ätiologie und Risikofaktoren

Die Pneumonie entsteht meist durch die Aspiration pathogener Mikroorganismen in die distalen Atemwege mit konsekutiver alveolärer Entzündungsreaktion. Neben infektiösen Auslösern spielen mechanische, chemische oder immunologische Faktoren eine Rolle.

Häufige Erreger

  • Bakterien: Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus, Legionella pneumophila
  • Viren: Influenza, RSV, SARS-CoV-2
  • Pilze: Aspergillus spp., Pneumocystis jirovecii (v. a. bei Immunsuppression)
  • Aspirationspneumonie: durch Inhalation von Nahrung, Flüssigkeit oder Mageninhalt

Risikofaktoren

  • Hohes Alter (>65 Jahre) oder extremes Kindesalter
  • Chronische Grunderkrankungen (COPD, Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus)
  • Immunsuppression (z. B. HIV, Chemotherapie, Immunsuppressiva)
  • Nikotin- und Alkoholkonsum
  • Neurologische Schluckstörungen
  • Längere Hospitalisierung, invasive Beatmung (nosokomiale Pneumonie)

Praxisempfehlung: Pneumokokken- und Influenza-Impfungen gehören zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen insbesondere bei Risikopatienten.

 

Verlauf und Komplikationen

Der klinische Verlauf ist abhängig von Erreger, Immunlage, Begleiterkrankungen und Therapiebeginn. Während unkomplizierte Pneumonien bei adäquater Behandlung innerhalb von 7 bis 10 Tagen abklingen, kann es bei Risikokonstellationen zu schweren oder rezidivierenden Verläufen kommen.

Typische Verläufe

  • Unkomplizierte Pneumonie: klinische Besserung innerhalb einer Woche, vollständige Rekonvaleszenz nach 2-4 Wochen
  • Schwere Pneumonie: Hypoxämie, respiratorische Insuffizienz, hämodynamische Instabilität, intensivmedizinische Betreuung notwendig
  • Chronisch-rezidivierende Pneumonie: häufig bei strukturellen Lungenerkrankungen oder immunsupprimierten Patienten

Häufige Komplikationen

  • Pleuraerguss und Empyem
  • Lungenabszess und Kavernenbildung
  • Sepsis mit Multiorganversagen
  • Akutes Lungenversagen (ARDS)
  • Herzrhythmusstörungen durch systemische Entzündungsreaktionen

Hinweis: Eine frühzeitige adäquate Therapie kann die Mortalität signifikant reduzieren und Spätfolgen wie chronische Fibrosierungen oder Bronchiektasen verhindern.

 

Therapie und Managementstrategien

Die Behandlung der Pneumonie orientiert sich an Ätiologie, Schweregrad und Patientenkontext. Ziel ist die Erregerelimination, die Stabilisierung der Atmung und die Prävention von Komplikationen.

Medikamentöse Therapie

  • Antibiotika: leitliniengerechte empirische oder gezielte Therapie (z. B. Aminopenicilline, Cephalosporine, Makrolide, Fluorchinolone)
  • Virostatika: bei Influenza oder SARS-CoV-2 (z. B. Oseltamivir, Remdesivir)
  • Antimykotika: bei mykotischer Genese, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten
  • Supportive Medikation: Antipyretika, Analgetika, sekretolytische Medikamente

Unterstützende Maßnahmen

  • Sauerstofftherapie bei Hypoxämie und Ateminsuffizienz
  • Atemphysiotherapie und Inhalationstherapie zur Verbesserung der mukoziliären Clearance
  • Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich
  • Frühmobilisation und Rehabilitation zur Reduktion von Dekonditionierung und Thromboserisiko
  • Präventive Impfungen zur Reduktion von Rezidiven

Praxisempfehlung: Bei schwerer Pneumonie ist eine frühzeitige intensivmedizinische Betreuung inklusive nicht-invasiver oder invasiver Beatmung sowie engmaschiges Monitoring essenziell.

 

Fazit

Die Pneumonie bleibt eine der klinisch relevantesten Infektionserkrankungen mit erheblicher Morbidität und Mortalität. Fortschritte in der Diagnostik, zielgerichtete Therapieansätze und präventive Maßnahmen haben die Prognose deutlich verbessert. Entscheidend bleiben eine frühzeitige Diagnosestellung, eine konsequent leitlinienorientierte Behandlung und eine engmaschige Betreuung vulnerabler Patientengruppen.

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