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Sauerstofftherapie

Wirkweise, Ablauf und Nachsorge

Die Sauerstofftherapie unterstützt Menschen, deren Körper nicht mehr genügend Sauerstoff selbst aufnehmen kann. Hier erfahren Sie verständlich, wie die Behandlung wirkt, wann sie angewendet wird und wie der Ablauf aussieht.

Warum bekommt der Körper Sauerstoff dazu und was passiert dann?

Manchmal bekommt der Körper nicht genug Sauerstoff aus der normalen Luft. Dann wird alles anstrengend.
Zusätzlicher Sauerstoff hilft dem Körper. Er macht das Atmen leichter und nimmt Herz und Lunge Arbeit ab. Viele Menschen können damit wieder mehr Kraft im Alltag spüren.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Bei der Sauerstofftherapie – auch Sauerstoffbehandlung oder therapeutische Sauerstoffgabe genannt – wird dem Körper zusätzlicher medizinischer Sauerstoff zugeführt. Ziel ist es, den Sauerstoffgehalt im Blut (Sauerstoffsättigung) zu erhöhen und damit Organe, Herz und Lunge zu entlasten.

 

Typische Einsatzgebiete

  • Chronische Lungenerkrankungen wie COPD
  • Lungenfibrose oder Lungenemphysem
  • Patienten mit Herzinsuffizienz
  • Long-Covid-Betroffene
  • Bestimmte Krebserkrankungen
  • Neben der Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) wird die Behandlung auch kurzfristig angewendet, zum Beispiel in der Akuttherapie oder bei palliativen Erkrankungen.

 

Besondere Anwendungen

Eine wichtige Rolle spielt die Sauerstofftherapie auch bei Migräne und Clusterkopfschmerzen: Hochkonzentrierter Sauerstoff kann Schmerzattacken oft innerhalb weniger Minuten lindern. Für Säuglinge und Kleinkinder stehen spezielle Geräte mit besonders niedrigen Flussraten zur Verfügung, damit die Therapie sicher für alle Altersgruppen ist.

 

Durchführung und Ablauf

Die Sauerstofftherapie erfolgt ausschließlich auf ärztliche Verordnung. Ihr Arzt legt die passende Therapieform, die richtige Flussrate und die Dauer der Behandlung fest. Nach Genehmigung durch die Krankenkasse oder den Kostenträger erhalten Sie Ihr persönliches Sauerstoffsystem.

Geräteauswahl

Je nach individuellem Bedarf stehen verschiedene Geräte zur Verfügung:

  • Stationäre Sauerstoffkonzentratoren für den Einsatz zu Hause
  • Mobile Sauerstoffgeräte für unterwegs
  • Flüssigsauerstoffsysteme für hohe Sauerstoffmengen
  • Sauerstoffflaschen als Reserve oder für kurze Anwendungen

 

Einweisung und Anwendung

Bei uns erfolgt die Lieferung und Einweisung durch erfahrene Medizinprodukteberater persönlich. Sie lernen:

  • wie Sie die Geräte richtig bedienen
  • Zubehör sicher nutzen
  • Sauerstoffsysteme korrekt aufbewahren

 

Auch für Reisen können mobile Geräte gemietet werden, damit die Therapie nicht unterbrochen werden muss.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile

Die Vorteile einer Sauerstofftherapie sind vielfältig:

  • Reduktion von Atemnot
  • Steigerung der körperlichen Belastbarkeit
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Verminderung des Risikos von Folgeschäden an Herz und Organen

 

Risiken

Risiken entstehen vor allem durch unsachgemäße Anwendung:

  • Falsche Einstellung der Sauerstoffmenge kann den Therapieerfolg gefährden
  • Sauerstoff erhöht die Brennbarkeit von Materialien – Sicherheitsregeln müssen strikt eingehalten werden

 

Nachsorge

Zur Nachsorge gehören regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen:

  • Überprüfung von Blutwerten und Symptomen
  • Kontrolle der Geräteeinstellungen
  • Anpassung der Therapie an den Krankheitsverlauf

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Ihnen, Ihrem Arzt und unserem Fachpersonal bleibt die Behandlung sicher und wirksam.

 

 

Quellen:

Die Sauerstofftherapie ist eine etablierte Therapieoption bei chronischen und akuten respiratorischen Insuffizienzen. Dieser Text bietet medizinischen Fachkreisen einen Überblick zu Wirkmechanismen, Indikationsstellung, Gerätekonzepten sowie Aspekten der Nachsorge.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die Sauerstofftherapie (auch Sauerstoffbehandlung oder therapeutische Sauerstoffgabe) dient der Korrektur einer Hypoxämie durch die gezielte Erhöhung des alveolären Sauerstoffpartialdrucks. Durch die kontrollierte Applikation von medizinischem Sauerstoff wird die Sauerstoffsättigung (SpO₂) optimiert, die Oxygenierung verbessert und die myokardiale sowie pulmonale Belastung reduziert.

 

Indikationen gemäß Leitlinien

  • Chronische respiratorische Insuffizienz bei COPD (FEV₁ < 30 %, PaO₂ < 55 mmHg)
  • Lungenfibrose, interstitielle Lungenerkrankungen und Lungenemphysem
  • Pulmonale Hypertonie und chronische Herzinsuffizienz
  • Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) nach GOLD- und DGP-Empfehlungen
  • Akuttherapie bei Hypoxämie in stationären oder Notfallsituationen
  • Clusterkopfschmerz: Hochdosierte Sauerstoffgabe (12-15 l/min über Non-Rebreather-Maske) zur Attackenverkürzung

 

Für pädiatrische Patienten existieren spezifische Flussratenprotokolle und angepasste Gerätekonzepte, um eine sichere Applikation zu gewährleisten.

 

Durchführung und Ablauf

Die Initiierung einer Sauerstofftherapie setzt eine klare Indikationsstellung voraus und erfolgt ausschließlich auf ärztliche Verordnung. Nach Diagnostik (arterielle Blutgasanalyse, Pulsoxymetrie, 6-Minuten-Gehtest) erfolgt die Auswahl der geeigneten Geräteklasse:

 

Geräteauswahl

  • Stationäre Sauerstoffkonzentratoren: Dauerbetrieb, Flussraten bis 5 l/min
  • Mobile Sauerstoffgeräte: Puls- oder Demand-Flow, für ambulante und mobile Patienten
  • Flüssigsauerstoffsysteme: Hohe Speicherdichte, bevorzugt bei hohem Bedarf
  • Sauerstoffflaschen: Akutversorgung, Backup-Systeme, Notfallreserven

 

Technische Einweisung und Compliance

Die Einweisung in das Therapiesystem erfolgt nach den Vorgaben der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV). Für die Langzeitversorgung sind patientenspezifische Trainings essenziell, um Adhärenz und Sicherheit zu gewährleisten.

Reisen sind bei korrekter Planung problemlos möglich – gängige Airlines akzeptieren mobile Sauerstoffgeräte mit FAA-Zertifizierung.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile

Evidenzbasierte Studien belegen, dass die Langzeitsauerstofftherapie bei Patienten mit schwerer Hypoxämie die Mortalität senkt, Hospitalisierungen reduziert und die Belastungstoleranz verbessert. Zusätzlich erhöht sich die Lebensqualität durch geringere Dyspnoe und bessere Leistungsfähigkeit.

 

Risiken

Die häufigsten Risiken resultieren aus Fehlanwendung:

  • Hyperkapnie bei unzureichender Überwachung (z. B. bei CO₂-Retainern)
  • Brandgefahr durch erhöhte Materialbrennbarkeit
  • Schleimhautreizungen durch trockene Gase ohne Befeuchtung

 

Nachsorge

Eine engmaschige Betreuung durch Fachpersonal ist unerlässlich:

  • Regelmäßige Kontrolle von SpO₂ und Blutgasparametern
  • Anpassung der Flussraten an Belastungssituationen
  • Geräteservice und Verbrauchsmaterialmanagement
  • Integration interdisziplinärer Teams (Pneumologie, Kardiologie, Schmerztherapie)

Verknüpfte Krankheiten

Hier finden Sie Krankheiten zu denen diese Therapie passt. 

Asbestose
Die Asbestose ist eine chronische Lungenerkrankung, die durch das Einatmen von Asbestfasern entsteht. Obwohl Asbest seit…
Krebserkrankungen
Krebserkrankungen entstehen, wenn sich Zellen unkontrolliert teilen und Tumore bilden. Diese können gutartig oder bösart…
COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine fortschreitende Erkrankung der Atemwege, die die Lebensqualit…

Verknüpfte Selbsthilfegruppen

Hier finden Sie Selbsthilfegruppen die zu dieser Therapie passen.

Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen e.V.

Online & Präsenz
Ansprechpartner:
Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen e.V.
Email-Adresse:
info@clusterkopf.de

Lungenfibrose e.V.

Online & Präsenz
Standort:
Regionalgruppen
Ansprechpartner:
Lungenfibrose e.V.
Logo Lungenemphysem COPD Deutschland

Lungenemphysem-COPD Deutschland

Online & Präsenz
Standort:
Hattingen
Ansprechpartner:
Lungenemphysem-COPD Deutschland
Durchatmen mit Sicherheit – moderne Sauerstofftherapie von OxyCare.

Verknüpfte Videos

Hier finden Sie passende Videos zu dieser Therapie.

Zukunft der Sauerstofftherapie: Neue Technologien erklärt

Welche technologischen Entwicklungen könnten die Sauerstofftherapie modernisieren? Dr. Havkic erklärt zukünftige Geräte- und Monitoring-Innovationen.

Sauerstoffversorgung: Geräteformen & Flow-Optionen erklärt

Welche Geräteformen der Sauerstoffversorgung gibt es und für wen eignen sie sich? Dr. Havkic erklärt stationäre & mobile Systeme sowie Dauerflow vs. Demandabgabe.

Sauerstofftherapie Diagnose und Behandlung

Wann ist Sauerstofftherapie indiziert? Dr. Havkic erklärt entscheidende Diagnoseparameter, Leitlinien, Vorteile einer frühen Therapie und mögliche Risiken.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie unterstützende Produkte zu dieser Therapie.

Sauerstoff

Compact 1025KS

Stationärer Sauerstoffkonzentrator, 10 l/min
Sauerstoff

Compact 525KS

Stationärer Sauerstoffkonzentrator, 5 l/min
Sauerstoff

Druckminderer Mediselect II 0-25lpm

Sauerstoff Druckminderer

FAQ | Sauerstofftherapie

Bei der Sauerstofftherapie bekommst du über eine Nasenbrille oder Maske zusätzlichen Sauerstoff. Das hilft deinem Körper, besser mit Sauerstoff versorgt zu werden, wenn deine Lunge das alleine nicht mehr schafft.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 1.1. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)

Sie wird vor allem bei chronischen Lungenerkrankungen eingesetzt – zum Beispiel bei COPD, Lungenfibrose oder einem schweren Lungenemphysem. Wichtig ist, dass dauerhaft zu wenig Sauerstoff im Blut nachgewiesen wurde.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 2.3. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)

Die Therapie findet meist zu Hause statt und dauert viele Stunden am Tag – oft 16 oder mehr. Dein Arzt legt genau fest, wie viel Sauerstoff du brauchst, und das wird regelmäßig kontrolliert.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 7–8. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)

Es gibt verschiedene Geräte: z. B. Sauerstoffkonzentratoren für zu Hause, mobile Geräte für unterwegs oder Sauerstoffflaschen. Welche für dich geeignet sind, hängt davon ab, wie viel Sauerstoff du brauchst und wie mobil du sein möchtest.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 3.2–3.3. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)

Ja, das geht – auch mit dem Flugzeug. Wichtig ist, dass du frühzeitig mit deinem Arzt und deinem Versorger sprichst, damit alles gut vorbereitet werden kann. Auch für das Flugzeug gibt es passende Geräte.

Quelle:
1.) Patienteninformation „Reisen mit Sauerstoff“, Stand: 2023, www.lungeninformationsdienst.de (abgerufen am 29.09.2025).
2.) COPD-Deutschland e. V., Broschüre „Reisen mit COPD“, 2022, www.copd-deutschland.de (abgerufen am 29.09.2025)

Wenn dein Arzt die Therapie verordnet und ein Sauerstoffmangel im Blut nachgewiesen ist, zahlt in der Regel deine Krankenkasse die Kosten – auch für Geräte, Zubehör und Wartung.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 4. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)
2.)Barmer, „Sauerstofftherapie – Leistung der Krankenkasse“, Stand: 2024, www.barmer.de (abgerufen am 29.09.2025)

Die Therapie ist in der Regel gut verträglich. Manche Menschen bekommen trockene Nase oder Husten. Wenn du zu viel Sauerstoff bekommst, kann es in seltenen Fällen zu einem erhöhten CO₂-Spiegel kommen – deshalb sind regelmäßige Kontrollen wichtig.

Quelle:
1.) Worth H, Gottlieb J. (2021). Nutzen und Risiken der Behandlung mit Sauerstoff. Zeitschrift für Pneumologie. Verfügbar unter: www.springer.com (abgerufen am 29.09.2025)

Bei den meisten Menschen liegt ein guter Wert zwischen 90 % und 94 %. Bei bestimmten Erkrankungen kann auch ein Wert ab 88 % ausreichend sein – das entscheidet dein Arzt individuell.

Quelle:
1.) AWMF (2021). S3-Leitlinie Sauerstoff in der Akuttherapie beim Erwachsenen, Kapitel 6.3. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)

Nein – die richtige Menge Sauerstoff wird von deinem Arzt bestimmt. Wenn du etwas veränderst, kann das gefährlich sein – bitte sprich immer vorher mit dem Arzt oder Versorger.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 5.3. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025)

Wenn du trotz Sauerstofftherapie mobil bleiben möchtest – zum Beispiel einkaufen, spazieren oder verreisen – kann ein mobiles Gerät dir helfen, flexibel zu bleiben. Es gibt viele Varianten, die auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden können.

Quelle:
1.) Haidl P et al. (2020). Leitlinie Langzeit‑Sauerstofftherapie, AWMF, Kapitel 3.3. Verfügbar unter: www.awmf.org (abgerufen am 29.09.2025) <br<2.)COPD-Deutschland e. V., Broschüre „Reisen mit COPD“, 2022, www.copd-deutschland.de (abgerufen am 29.09.2025) COPD-Deutschland e. V., Broschüre „Reisen mit COPD“, 2022, www.copd-deutschland.de (abgerufen am 29.09.2025)