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Sauerstoff bei Migräne

schnelle Hilfe bei akuten Migräneattacken

Sauerstoff bei Migräne kann in der Akutbehandlung eine schnelle und wirksame Linderung ermöglichen. Viele Patientinnen und Patienten berichten von einer deutlichen Reduktion der Schmerzintensität und einer verbesserten Lebensqualität. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie die Sauerstofftherapie funktioniert, wann sie zum Einsatz kommt und welche Vorteile sie bei Migräne bietet.

Warum kann Sauerstoff bei Migräne helfen?

Bei Migräne passiert im Kopf sehr viel auf einmal. Das kann sehr weh tun.
Manchmal hilft es, wenn der Körper mehr Sauerstoff bekommt.
Der extra Sauerstoff macht es dem Kopf leichter zu arbeiten.
Dadurch können die Schmerzen oft schneller schwächer werden.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Warum Sauerstoff bei Migräne helfen kann

Die Anwendung von Sauerstoff bei Migräne ist eine bewährte und gut verträgliche Therapieoption für Betroffene, die unter wiederkehrenden, pulsierenden Kopfschmerzen leiden. Typische Symptome einer Migräne sind:

  • Einseitige, pulsierende Kopfschmerzen
  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit
  • Übelkeit und Erbrechen

 

Die Wirkung von Sauerstoff entsteht durch verschiedene Mechanismen:

  • Unterstützung des Energiestoffwechsels im Gehirn
  • Positive Beeinflussung von Gefäßveränderungen
  • Reduktion der Schmerzintensität und Verkürzung der Attackendauer

 

Auch als ergänzende Therapie bei Migräne kann Sauerstoff helfen, wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden.

 

Wann Sauerstoff bei Migräne eingesetzt wird

Sauerstoff bei Migräne wird in der Regel in der Akutphase einer Attacke eingesetzt – also dann, wenn schnelle Hilfe erforderlich ist. Der Einsatz ist besonders sinnvoll:

  • bei häufig wiederkehrenden Migräneanfällen
  • wenn Medikamente nicht den gewünschten Effekt erzielen
  • als ergänzende, nicht-medikamentöse Behandlungsmethode

 

Die Therapie kann sowohl in der Klinik als auch zu Hause unter ärztlicher Anleitung erfolgen.

 

 

Durchführung und Ablauf

Ablauf der Sauerstofftherapie bei Migräne

Die Therapie bei Migräne mit Sauerstoff erfolgt nach ärztlicher Diagnose und Verordnung. Patientinnen und Patienten inhalieren hochkonzentrierten medizinischen Sauerstoff (99,9 %) über eine spezielle Maske mit Reservoirbeutel ohne Rückatmung. Dadurch bleibt die Sauerstoffkonzentration konstant hoch und eine Beimischung von Kohlendioxid wird verhindert.

 

Typischer Ablauf:

  • Flussrate: 7-15 l/min
  • Dauer: ca. 15-20 Minuten

 

Ziel: Linderung oder vollständiges Abklingen der Schmerzen innerhalb kurzer Zeit

 

Alltagstauglichkeit und flexible Anwendung

Für die Nutzung von Sauerstoff bei Migräne stehen verschiedene Systeme zur Verfügung:

  • 2-Liter-Flaschen: kompakt und ideal für unterwegs
  • 10-Liter-Flaschen: für eine regelmäßige Anwendung zu Hause
  • Druckminderer: sorgen für eine gleichmäßige Sauerstoffabgabe
  • Tragetaschen: ermöglichen eine flexible und mobile Anwendung
  • Damit kann die Sauerstoffbehandlung ortsunabhängig erfolgen – ob zu Hause oder unterwegs.

 

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile der Sauerstofftherapie bei Migräne

Die Anwendung von Sauerstoff bei Migräne bietet zahlreiche Vorteile:

  • Schnelle Linderung innerhalb weniger Minuten
  • Nebenwirkungsfreie Behandlung ohne Belastung für Organe
  • Gute Verträglichkeit und einfache Anwendung
  • Verbesserung der Lebensqualität bei wiederkehrenden Attacken

 

Zusätzlich kann Sauerstoff eine wichtige Rolle in einer ganzheitlichen Therapie bei Migräne spielen, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die eine medikamentenfreie Option wünschen.

 

Risiken und Grenzen

Die Risiken einer Sauerstofftherapie sind gering, wenn sie korrekt durchgeführt wird. Wichtig ist jedoch:

  • Die Behandlung sollte nur nach ärztlicher Abklärung erfolgen.
  • Nicht alle Betroffenen sprechen gleich gut auf die Sauerstoffgabe an.
  • Die Anwendung dient als Akutmaßnahme, nicht als Dauerlösung.

 

Nachsorge und langfristige Behandlung

Zur Nachsorge gehören:

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolle und Anpassung der Therapie
  • Schulung zur frühzeitigen Erkennung von Migräneanfällen
  • Kombination mit weiteren Therapieoptionen (z. B. Entspannungstechniken, medikamentöse Behandlung)

Quellen:

[1]
1.) AWMF, S1-Leitlinie 030/057 "Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne", Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN),Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), 08/2025-08/2028. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-057l_S1_Therapie-der-Migraeneattacke-Prophylaxe-der-Migraene_2025-11.pdf (zuletzt abgerufen am 01.12.2025).

[2]
2.) National Libryry of Medicine (NIH), "Oxygen Therapy in Cluster Headache, Migraine, and Other Headache Disorders", H. Mo et al., 04/2022, PMID: 35589316. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35589316/ (zuletzt abgerufen am 01.12.2025).

Die Inhalation von hochkonzentriertem medizinischem Sauerstoff ist eine ergänzende und zunehmend etablierte Akuttherapieoption bei Migräneattacken. Sie kann die Schmerzintensität innerhalb kurzer Zeit deutlich reduzieren, die Dauer einzelner Attacken verkürzen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern. Besonders bei unzureichendem Ansprechen auf konventionelle Pharmakotherapie oder bei Kontraindikationen für bestimmte Analgetika bietet sie eine wirksame, gut verträgliche und nicht-invasive Behandlungsalternative.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Pathophysiologische Grundlagen und Wirkmechanismus

Migräne ist eine neurovaskuläre Erkrankung, die durch wiederkehrende, meist einseitige, pulsierende Kopfschmerzattacken gekennzeichnet ist. Häufig treten Begleitsymptome wie Photophobie, Phonophobie, Übelkeit und Erbrechen auf. Die genaue Pathophysiologie ist komplex und beinhaltet neurovaskuläre Dysregulation, trigeminovaskuläre Aktivierung und neurogene Entzündungsmechanismen.

Die Sauerstofftherapie wirkt über verschiedene Mechanismen:

  • Verbesserung der zerebralen Oxygenierung und metabolischen Homöostase
  • Stabilisierung neuronaler Aktivität und Hemmung trigeminaler Übererregbarkeit
  • Positive Beeinflussung vasomotorischer Prozesse und Reduktion vasodilatationsbedingter Schmerzen
  • Verkürzung der Attackendauer und signifikante Abnahme der Schmerzintensität

 

Indikationen und Einsatzgebiete

Die Sauerstofftherapie wird typischerweise in der Akutphase einer Migräneattacke eingesetzt, insbesondere:

  • bei häufig rezidivierenden Migräneanfällen mit hohem Leidensdruck
  • bei unzureichender Wirksamkeit oder Unverträglichkeit pharmakologischer Akuttherapien
  • als ergänzende Maßnahme in multimodalen Behandlungskonzepten
  • bei Patientinnen und Patienten mit Wunsch nach einer medikamentenfreien Akutintervention

 

 

Durchführung und Ablauf

Applikationsprotokoll

Die Therapie erfolgt nach ärztlicher Indikationsstellung und unter standardisierten Rahmenbedingungen. Patientinnen und Patienten inhalieren medizinischen Sauerstoff (Reinheit ≥ 99,9 %) über eine Non-Rebreather-Maske mit Reservoirbeutel, um eine Rückatmung von CO₂ zu verhindern und eine konstante FiO₂ sicherzustellen.

Typisches Anwendungsschema:

  • Flussrate: 7-15 l/min
  • Dauer: ca. 15-20 Minuten

 

Ziel: signifikante Reduktion der Schmerzintensität oder vollständiges Abklingen der Attacke innerhalb kurzer Zeit

Alltagstaugliche Systeme und Applikationshilfen

Zur Durchführung stehen verschiedene Systeme zur Verfügung, die eine flexible Anwendung im klinischen und häuslichen Umfeld ermöglichen:

  • 2-l-Druckgasflaschen: kompakt, mobil, ideal für ambulante Anwendung
  • 10-l-Flaschen: für längere Therapieintervalle im häuslichen Bereich
  • Druckminderer: gewährleisten eine kontrollierte und gleichmäßige Sauerstoffabgabe
  • Tragetaschen: ermöglichen ortsunabhängige Applikation bei aufkommenden Attacken

 

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile der Sauerstofftherapie bei Migräne

  • Rasche und signifikante Schmerzlinderung innerhalb weniger Minuten
  • Nebenwirkungsarme und organschonende Therapieoption
  • Einfache Anwendung, hohe Patient:innenakzeptanz und gute Integration in Alltag und Notfallsituationen
  • Verbesserung der Lebensqualität und Reduktion der Attackenbelastung
  • Sinnvolle Ergänzung pharmakologischer Strategien oder Alternative bei Unverträglichkeiten

 

Risiken und Limitationen

Die Sauerstofftherapie gilt bei korrekter Indikation und Durchführung als sicher, dennoch sind einige Aspekte zu beachten:

  • Eine ärztliche Diagnostik und Verordnung sind zwingend erforderlich
  • Interindividuelle Unterschiede im Therapieansprechen möglich
  • Die Methode ist als Akutintervention konzipiert und nicht für die Langzeitanwendung geeignet

 

Nachsorge und weiterführendes Management

Die Nachsorge umfasst eine kontinuierliche Evaluation der Therapieeffektivität und Anpassung des Gesamtkonzepts:

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolltermine und Therapieanpassung bei Bedarf
  • Patientenschulung zur frühzeitigen Erkennung prodromaler Symptome und Triggerfaktoren
  • Integration nicht-medikamentöser Maßnahmen (z. B. Entspannungsverfahren, Lebensstilmodifikation) in die Langzeitstrategie.

Verknüpfte Krankheiten

Hier finden Sie Krankheiten zu denen diese Therapie passt. 

Migräne
Migräne ist eine häufige Erkrankung, die zu wiederkehrenden, starken Kopfschmerzattacken führt und den Alltag deutlich e…
Sauerstoff bei Migräne - effektive und gut verträgliche Therapie für schnelle Linderung und mehr Lebensqualität.

Verknüpfte Videos

Hier finden Sie passende Videos zu dieser Therapie.

Zukunft der Sauerstofftherapie: Neue Technologien erklärt

Welche technologischen Entwicklungen könnten die Sauerstofftherapie modernisieren? Dr. Havkic erklärt zukünftige Geräte- und Monitoring-Innovationen.

Sauerstoffversorgung: Geräteformen & Flow-Optionen erklärt

Welche Geräteformen der Sauerstoffversorgung gibt es und für wen eignen sie sich? Dr. Havkic erklärt stationäre & mobile Systeme sowie Dauerflow vs. Demandabgabe.

Sauerstofftherapie Diagnose und Behandlung

Wann ist Sauerstofftherapie indiziert? Dr. Havkic erklärt entscheidende Diagnoseparameter, Leitlinien, Vorteile einer frühen Therapie und mögliche Risiken.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie unterstützende Produkte zu dieser Therapie.

Sauerstoff

Druckminderer Mediselect II 0-25lpm

Sauerstoff Druckminderer
Sauerstoff

EcoLite Sauerstoffmaske

Hochkonzentrationsmaske
Diagnostik / Monitoring

Fingerpulsoxymeter Oxy310

zur Messung der Sauerstoffsättigung und Pulsrate

FAQ | Sauerstoff bei Migräne

Eine Sauerstofftherapie kann bei manchen Menschen während einer Migräneattacke Erleichterung bringen. Erste Studien zeigen positive Effekte, auch wenn noch weiter geforscht wird, um die Wirksamkeit genau zu bestätigen.

Quelle:
1.) Giordano A, et al. (2021). Oxygen Therapy in Headache Disorders: A Systematic Review. Brain Sciences, 11(3):379. MDPI. Verfügbar unter: https://mdpi.com/2076-3425/11/3/379 (abgerufen am 30.09.2025)
2.) Bennett MH, et al. (2015). Normobaric and hyperbaric oxygen therapy for migraine and cluster headache. Cochrane Database Syst Rev 2015;12:CD005219. Verfügbar unter: https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD005219.pub3/full (abgerufen am 30.09.2025)

Kleine Sauerstoffdosen aus Sprayflaschen sind praktisch, ihre Wirkung bei Migräne ist aber bisher nicht so gut untersucht. Die besten Ergebnisse zeigen Studien mit medizinischem Sauerstoff aus Druckgasflaschen.

Quelle:
1.) Giordano A, et al. (2021). Oxygen Therapy in Headache Disorders. Brain Sciences.
2.) Bennett MH, et al. (2015). Cochrane Review – Oxygen therapy for migraine and cluster headache.

Die Inhalation von Sauerstoff kann eine gute Ergänzung sein, wenn andere Mittel nicht ausreichend helfen oder zusätzliche Unterstützung gewünscht ist. Sie ist gut verträglich und kann schnell wirken.

Quelle:
1.) Giordano A, et al. (2021). Oxygen Therapy in Headache Disorders. Brain Sciences.
2.) Deutsche Gesellschaft für Neurologie / Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (2024). Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. AWMF-Leitlinie 030/057.

Viele Betroffene profitieren von einfachen Maßnahmen: Ruhe in einem dunklen Raum, Kälte- oder Wärmeanwendungen, ausreichend Flüssigkeit, regelmäßiger Schlaf und das Vermeiden persönlicher Trigger.

Quelle:
1.) DGN/DMKG (2024). Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. AWMF-Leitlinie.

Ja, Sauerstoff kann in bestimmten Situationen eine hilfreiche Unterstützung sein. Er kann die Beschwerden verringern, ersetzt aber nicht die bewährten Standardtherapien.

Quelle:
1.) Bennett MH, et al. (2015). Cochrane Review – Oxygen therapy for migraine and cluster headache.
2.) Giordano A, et al. (2021). Oxygen Therapy in Headache Disorders. Brain Sciences.