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Gefäß- und Wundtherapie

Bessere Durchblutung, bessere Heilung

Eine ausreichende Durchblutung und Sauerstoffversorgung sind Grundvoraussetzungen für eine gesunde Wundheilung. Wenn Gefäß-, Lymph- oder Durchblutungsstörungen bestehen, heilen Wunden deutlich langsamer oder werden sogar chronisch. Die Gefäß- und Wundtherapie setzt genau hier an: Sie verbessert den Blut- und Lymphfluss, erhöht die Sauerstoffzufuhr im Gewebe und unterstützt den natürlichen Heilungsprozess.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die Gefäß- und Wundtherapie umfasst verschiedene physikalische und apparative Verfahren, die den Kreislauf aktivieren und den Sauerstofftransport in das betroffene Gewebe verbessern. Ziel ist es, die Mikrozirkulation zu fördern, Schwellungen zu reduzieren und die Regeneration des Gewebes anzuregen.

Intermittierende pneumatische Kompression (IPK)

Die IPK arbeitet mit Manschetten, die sich rhythmisch mit Luft füllen und wieder entleeren.

Die Wirkung:

  • Förderung des venösen Rückstroms
  • Anregung des Lymphabflusses
  • Reduktion von Ödemen
  • Entlastung des Gewebes

Diese Methode eignet sich besonders für Patientinnen und Patienten mit chronisch-venöser Insuffizienz, Lymphödem oder venösen Stauungen.

Intermittierende Unterdrucktherapie (IUT)

Bei der IUT wird der betroffene Körperbereich in einer speziellen Kammer wechselndem Unter- und Normaldruck ausgesetzt.

Dies führt zu:

  • Erweiterung kleiner arterieller Gefäße
  • verbessertem Sauerstofftransport
  • Aktivierung des Stoffwechsels im Wundgebiet

Sie wird u. a. bei pAVK, diabetischem Fußsyndrom oder arterio-venösen Durchblutungsstörungen eingesetzt.

Anwendungsgebiete der Gefäß- und Wundtherapie

Die Verfahren kommen häufig zum Einsatz bei:

  • chronischen venösen Wunden
  • arteriellen Durchblutungsstörungen (z. B. pAVK)
  • diabetischem Fußsyndrom
  • Lymphödemen
  • schlecht heilenden Wunden unterschiedlicher Ursache

Durch die Verbesserung der Sauerstoffversorgung kann die Gefäß- und Wundtherapie helfen, den Heilungsverlauf deutlich zu beschleunigen.

 

Durchführung und Ablauf

Moderne Verfahren der Gefäß- und Wundtherapie werden in der Regel ärztlich verordnet und unter fachlicher Begleitung durchgeführt.

IPK – Ablauf der Behandlung

Für die intermittierende pneumatische Kompression werden Luftmanschetten am Arm oder Bein angelegt.

Die Manschetten:

  • füllen sich nacheinander mit Druckluft
  • erzeugen sanften Druck auf das Gewebe
  • helfen, Stauungen abzubauen

Die Behandlung ist schmerzfrei und dauert je nach Indikation etwa 30-60 Minuten.

IUT – Ablauf der Unterdrucktherapie

Bei der intermittierenden Unterdrucktherapie liegt das Bein oder der Fuß in einer geschlossenen Behandlungskammer. Durch kontrollierte Druckwechsel weiten sich die kleinen Gefäße, wodurch der arterielle Einstrom verbessert wird. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff ins Gewebe, was die Heilung unterstützt.

Einige Systeme – wie FlowOx™ – sind für die sichere Anwendung zu Hause zugelassen. Nach einer ärztlichen Einweisung können Patientinnen und Patienten die Therapie selbstständig nutzen. Regelmäßige ärztliche Kontrollen bleiben jedoch wichtig, um Fortschritte zu dokumentieren und Risiken auszuschließen.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Die Gefäß- und Wundtherapie bietet in vielen Situationen eine wertvolle Ergänzung zu klassischen medizinischen Maßnahmen.

Vorteile

  • bessere Sauerstoff- und Nährstoffversorgung im Gewebe
  • Aktivierung der Zellregeneration
  • Reduktion von Schwellungen und Schmerzen
  • Unterstützung der Heilung bei chronischen, schlecht heilenden Wunden
  • geringeres Risiko für Amputationen bei pAVK oder DFS
  • Ergänzung zu leitliniengerechten Therapien

💡 Tipp: Die Kombination aus Gefäßtherapie, Bewegung, moderner Wundversorgung und optimal eingestellten Vorerkrankungen (z. B. Diabetes) bietet den besten Behandlungserfolg.

Risiken

Risiken entstehen vor allem, wenn die Therapie ohne medizinische Abklärung angewendet wird. Dazu zählen:

  • Verstärkung bestehender Infektionen
  • Probleme bei akuten Thrombosen
  • Hautschäden bei falscher Anwendung
  • Schmerzen bei zu hoher Druckeinstellung

Daher ist eine individuelle ärztliche Indikation unverzichtbar.

Nachsorge

Eine gute Nachsorge trägt wesentlich zum Behandlungserfolg bei. Dazu gehört:

  • regelmäßige ärztliche Kontrolle
  • Überprüfung der Wundheilung
  • konsequente Hautpflege
  • Anpassung der Therapie an den Heilungsverlauf
  • bei IUT-Heimanwendung: Überwachung der Nutzungszeiten und Druckparameter

Die Kombination aus professioneller Therapie und sorgfältiger Nachsorge ermöglicht vielen Patientinnen und Patienten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und eine nachhaltige Reduktion von Beschwerden.

Quellen:

[1] AWMF – S3-Leitlinie „Lokaltherapie chronischer Wunden bei Patienten mit pAVK, Diabetes mellitus oder chronisch-venöser Insuffizienz“, Reg.-Nr. 091-001, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

[2] European Wound Management Association (EWMA) – „EWMA Document: Compression Therapy and Wound Management“, abrufbar unter https://www.ewma.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

[3] Hoel H. et al. – „Intermittent negative pressure for peripheral arterial disease: clinical effects on microcirculation and wound healing“, abrufbar unter https://flowox.com (Abrufdatum: 03.12.2025)

[4] Otivio AS: FlowOx™ Clinical Summary, 2024.

Eine adäquate Perfusion, Mikrozirkulation und Sauerstoffdynamik bilden die Grundlage physiologischer Wundheilungsprozesse. Bei Störungen des arteriellen, venösen oder lymphatischen Systems kommt es zu Hypoxie, metabolischer Dysregulation und chronischen Wundverläufen. 

 Die Gefäß- und Wundtherapie umfasst evidenzbasierte, physikalisch-apparative Verfahren, die die Durchblutung, Lymphdrainage und oxygenative Versorgung verbessern und so den Heilungsverlauf klinisch relevant unterstützen. 

Der folgende Überblick richtet sich an Ärztinnen, Ärzte und therapeutisches Fachpersonal und beschreibt Wirkmechanismen, Indikationen, Durchführung sowie Nutzen und Risiken moderner Verfahren. Eine adäquate Perfusion, Mikrozirkulation und Sauerstoffdynamik bilden die Grundlage physiologischer Wundheilungsprozesse. Bei Störungen des arteriellen, venösen oder lymphatischen Systems kommt es zu Hypoxie, metabolischer Dysregulation und chronischen Wundverläufen. Die Gefäß- und Wundtherapie umfasst evidenzbasierte, physikalisch-apparative Verfahren, die die Durchblutung, Lymphdrainage und oxygenative Versorgung verbessern und so den Heilungsverlauf klinisch relevant unterstützen. Der folgende Überblick richtet sich an Ärztinnen, Ärzte und therapeutisches Fachpersonal und beschreibt Wirkmechanismen, Indikationen, Durchführung sowie Nutzen und Risiken moderner Verfahren.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die Gefäß- und Wundtherapie zielt auf die Optimierung der Mikrozirkulation, die Reduktion von Ödemen und die Verbesserung der Gewebeoxygenierung ab. Dadurch werden fibroblastäre Aktivität, Angiogenese, Immunfunktion und Zellproliferation stimuliert – essenzielle Faktoren für die Wundheilung.

Intermittierende Pneumatische Kompression (IPK)

Die IPK nutzt sequentiell befüllte Luftkammermanschetten zur Förderung des venösen und lymphatischen Rückflusses.

Wirkmechanismen:

  • Steigerung des venösen Rückstroms
  • Verbesserung des Lymphabflusses
  • Reduktion interstitieller Ödeme
  • Druckentlastung von Weichteilen und Gefäßen
  • indirekte Verbesserung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung

Indikationen:

  • chronisch-venöse Insuffizienz
  • Lymphödem
  • venöse Stauungen nach Immobilisation
  • postoperatives oder posttraumatisches Ödem

Intermittierende Unterdrucktherapie (IUT)

Bei der IUT wird der betroffene Körperabschnitt wiederkehrenden Unterdruckzyklen ausgesetzt.

Physiologische Effekte:

  • Vasodilatation kleiner Arteriolen
  • verbesserter arterieller Zustrom
  • Steigerung der transkutanen Sauerstoffpartialdrücke
  • Aktivierung der lokalen Stoffwechselprozesse

 

Typische Anwendungsfelder:

  • periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
  • diabetisches Fußsyndrom (DFS)
  • arterio-venöse Durchblutungsstörungen
  • chronische Wunden mit hypoxischer Komponente

 

Klinische Relevanz

Die Verfahren werden eingesetzt bei:

  • venösen und gemischten Ulzera
  • arteriellen Durchblutungsstörungen
  • diabetischen Fußläsionen
  • Lymphödemen
  • chronischen, therapieresistenten Wundverläufen

Verbesserte Sauerstoffverfügbarkeit wirkt sich nachweislich positiv auf Granulation, Epithelisierung und Infektkontrolle aus.

 

Durchführung und Ablauf

Die Durchführung erfolgt nach ärztlicher Indikation, häufig kombiniert mit moderner Wundversorgung, Kompressionstherapie und metabolischer Optimierung (z. B. bei Diabetes mellitus).

IPK – Ablauf

  • Anlage der sequenziellen Manschetten (Arm/Bein)
  • pneumatische Druckaufschaltung in definierter Reihenfolge
  • Entstauung des venösen und lymphatischen Systems
  • Behandlungsdauer: 30-60 Minuten, je nach Indikation

Die Methode ist atraumatisch und gut toleriert.

 

IUT – Ablauf

  • Positionierung des betroffenen Beins oder Fußes in einer abgeschlossenen Unterdruckkammer
  • kontrollierte Druckwechsel stimulieren Mikroperfusion und Sauerstofftransport
  • signifikante Verbesserung der arteriellen Versorgung innerhalb weniger Minuten

 

Beispiel FlowOx™:

Für den Heimgebrauch zugelassen, nach initialer ärztlicher Einweisung selbstständig anwendbar. Regelmäßige klinische Verlaufskontrollen bleiben essenziell.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile

  • gesteigerte Gewebeoxygenierung
  • optimierte Mikrozirkulation
  • Förderung der Zellproliferation und Angiogenese
  • Reduktion von Ödemen und inflammatorischen Reizen
  • beschleunigte Wundheilung chronischer Läsionen
  • Reduktion des Amputationsrisikos bei pAVK und DFS
  • ideale Ergänzung zu leitliniengerechten Therapien

💡 Klinischer Hinweis:

Der größte therapeutische Effekt entsteht durch die Kombination aus Gefäßtherapie, professionellem Wundmanagement, Bewegungstherapie und systemischer Optimierung (Diabetes, Raucherentwöhnung, kardiovaskuläre Risikofaktoren).

Risiken

Risiken bestehen hauptsächlich bei ungeeigneter Indikation oder unsachgemäßer Anwendung:

  • Verstärkung bestehender Infektionen
  • Kontraindikation bei akuter Thrombose
  • Hautirritationen oder Druckstellen
  • Schmerzen bei inadäquater Druckeinstellung
  • Risiko einer Durchblutungsverschlechterung ohne ärztliche Kontrolle

 

Nachsorge

Eine engmaschige Nachsorge ist für den Behandlungserfolg entscheidend:

  • regelmäßige klinische Verlaufskontrollen
  • Evaluation der Wundheilung (z. B. Wundfläche, Granulation, Exsudat)
  • Anpassung des Therapieplans
  • konsequente Hautpflege und Infektionsprophylaxe
  • bei IUT: Überwachung der Nutzungszeiten und Druckprofile

Mit entsprechender Indikation und fachkundiger Durchführung kann die Gefäß- und Wundtherapie zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität beitragen und die Heilungswahrscheinlichkeit chronischer Wunden signifikant steigern.

Verknüpfte Krankheiten

Hier finden Sie Krankheiten zu denen diese Therapie passt. 

Arterio-venöse Erkrankungen
Arterio-venöse Erkrankungen betreffen die Blutgefäße, die unser Blut durch den Körper transportieren. Arterien bringen d…
Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)
Die chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) ist eine Erkrankung der Venen, die vor allem die Beine betrifft. Die Venen könne…
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine langandauernde Gefäßerkrankung, die durch Durchblutungsstör…
Manchmal braucht der Körper Hilfe – gezielte Gefäß- und Wundtherapie stärkt die Durchblutung.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie unterstützende Produkte zu dieser Therapie.

Gefäß- und Wundtherapie

FlowOx 2.0

Therapiegerät zur Durchblutungsförderung

FAQ | Gefäß- und Wundtherapie

Die Gefäß- und Wundtherapie umfasst unterschiedliche Verfahren zur Verbesserung der Durchblutung, Reduktion von Ödemen und Förderung der Wundheilung. Sie wirkt, indem sie die Mikrozirkulation stimuliert, Sauerstofftransport verbessert und Geweberegeneration unterstützt.

Quelle: European Wound Management Association (EWMA), Document on Wound Care Fundamentals, https://ewma.org (Abrufdatum 05.12.2025)

Durchblutung lässt sich verbessern durch Bewegung, Kompressionstherapie, intermittierende Unterdruck- oder Kompressionsverfahren, optimierte Lagerung, Behandlung von Grunderkrankungen (z. B. pAVK, Diabetes) und moderne physikalische Therapieformen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW), Leitlinien Chronische Wunden, https://www.awmf.org (Abrufdatum 05.12.2025)

Die IUT erzeugt wechselnde Unterdruckphasen an den betroffenen Extremitäten. Diese Druckwechsel verbessern die Mikrozirkulation, fördern den venösen Rückfluss und regen Kapillarneubildung sowie Gewebestoffwechsel an.

Quelle: Society for Vascular Surgery (SVS), Physiologic Principles in Vascular Therapy, https://vascular.org (Abrufdatum 05.12.2025)

IPC wird eingesetzt zur Behandlung venöser Insuffizienz, Lymphödemen, chronischen Wunden, nach Thrombosen oder bei Immobilität. Sie unterstützt den Rückfluss von Blut und Lymphflüssigkeit und reduziert Stauungen.

Quelle: Cochrane Review, Intermittent Pneumatic Compression for Venous Disease, https://www.cochranelibrary.com (Abrufdatum 05.12.2025)

Ja, viele Verfahren können die Durchblutung verbessern und damit Heilungsprozesse bei pAVK und diabetischem Fußsyndrom unterstützen – ergänzend zur medizinischen Basistherapie wie Gefäßöffnung, Stoffwechselkontrolle und Wundbehandlung.

Quelle: American Diabetes Association (ADA), Foot Care Guidelines, https://diabetes.org (Abrufdatum 05.12.2025)

Sauerstoff ist entscheidend für Zellteilung, Immunabwehr und Bildung neuen Gewebes. Verbesserte Sauerstoffversorgung im Gewebe steigert Heilungsrate und reduziert Infektionsrisiken bei chronischen Wunden.

Quelle: Wound Healing Society, Oxygen and Tissue Repair Position Paper, https://woundhealingsociety.org (Abrufdatum 05.12.2025)

Sie bietet bessere Durchblutung, weniger Schwellungen, schnellere Heilung, geringere Infektionsgefahr und kann ambulant oder zuhause angewendet werden. Physikalische Verfahren ergänzen klassische Wundversorgung wirkungsvoll.

Quelle: EWMA, Evidence in Advanced Wound Therapies, https://ewma.org (Abrufdatum 05.12.2025)

Die Häufigkeit hängt von Diagnose und Therapieform ab. Viele physikalische Behandlungen erfolgen mehrmals pro Woche, manche täglich. Die genaue Frequenz legt die behandelnde Fachkraft fest.

Quelle: DGfW Leitlinie Chronische Wunden, https://www.awmf.org (Abrufdatum 05.12.2025)

Die meisten Gefäß- und Wundtherapien wie IPC oder IUT sind schmerzfrei und können nach Einweisung auch im häuslichen Umfeld sicher angewendet werden. Die Intensität wird an das individuelle Empfinden angepasst.

Quelle: National Institutes of Health (NIH), Vascular Rehabilitation Overview, https://www.nih.gov (Abrufdatum 05.12.2025)

Mögliche Risiken sind Hautreizungen, zu starker Druck, Schmerzen, falsch sitzende Manschetten oder Kontraindikationen bei schwerer pAVK, Infektionen oder Herzinsuffizienz. Eine ärztliche Abklärung ist erforderlich.

Quelle: Cochrane Review, Compression and Vascular Safety, https://www.cochranelibrary.com (Abrufdatum 05.12.2025)