Service-Nummer: 0421 - 48 99 66

Sie wollen die Texte in normaler Sprache lesen?

Sie wollen die Texte in Fachsprache lesen?

Lymphatische Erkrankungen

Ursachen kennen, Beschwerden lindern

Lymphatische Erkrankungen entstehen, wenn der Abfluss der Lymphflüssigkeit gestört ist. In Folge sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe, was oft zu Schwellungen führt. Diese werden Lymphödeme genannt und treten besonders häufig an Beinen, Füßen oder Zehen auf, können aber auch Arme, Brust oder andere Körperregionen betreffen.

Symptome und erste Anzeichen

Ein Lymphödem entwickelt sich häufig langsam und bleibt anfangs unauffällig. Erste Anzeichen sind oft weiche, noch wegdrückbare Schwellungen, die sich im Verlauf verändern können.

Typisch sind Schwellungen an Armen, Beinen oder der Brust, die unbehandelt mit der Zeit fester werden. Frühzeitig erkannt, lassen sich lymphatische Erkrankungen deutlich besser behandeln.

Typische Symptome

  • Weiche Schwellungen an Armen oder Beinen, die anfangs noch wegdrückbar sind

  • Zunehmende Schwellungen im Tagesverlauf, die sich durch Hochlegen zunächst bessern

  • Später harte, nicht mehr eindrückbare Schwellungen

  • Häufig nur eine Körperseite betroffen

  • Stemmer-Zeichen: Lässt sich die Haut an Zehen oder Fingern nicht anheben, spricht das für ein Lymphödem

  • Hautveränderungen wie Verdickungen oder kleine Wucherungen

  • Erhöhte Infektanfälligkeit, z. B. Wundrosen oder Entzündungen der Lymphbahnen

⚠️ Wichtig: Je früher lymphatische Erkrankungen erkannt werden, desto besser sind die Behandlungschancen. Bei ersten Symptomen sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Ursachen und Risikofaktoren

Lymphatische Erkrankungen entstehen, wenn das Lymphsystem nicht mehr ausreichend arbeiten kann. Dabei unterscheidet man zwischen primären und sekundären Lymphödemen.

Primäre Lymphödeme

Primäre Lymphödeme beruhen auf angeborenen oder vererbten Veränderungen des Lymphsystems. Dazu zählen:

  • Fehlende oder zu kleine Lymphbahnen

  • Angeborene Fehlbildungen der Lymphknoten

  • Erste Symptome oft schon in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter

Sekundäre Lymphödeme

Sekundäre Lymphödeme treten deutlich häufiger auf und werden durch äußere Einflüsse verursacht, zum Beispiel:

  • Operationen mit Entfernung von Lymphknoten (häufig nach Krebserkrankungen)

  • Bestrahlungen bei Tumorbehandlungen

  • Infektionen wie Wundrose oder Entzündungen der Lymphbahnen

  • Tumoren oder Zysten, die Lymphbahnen zusammendrücken

  • Thrombosen oder lange Bettlägerigkeit

Risikogruppen

  • Menschen nach Krebsoperationen oder Bestrahlungen

  • Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas

  • Personen, die Verletzungen oder Unfälle erlitten haben

  • Menschen mit wiederkehrenden Infektionen im Bereich der Lymphbahnen

💡 Hinweis: Lymphödeme und Lipödeme sind nicht dasselbe. Eine ärztliche Abklärung ist daher immer sinnvoll, um eine gezielte Therapie einzuleiten.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Lymphatische Erkrankungen sind häufig chronisch, begleiten Betroffene also langfristig. Eine vollständige Heilung ist oft nicht möglich, aber es gibt wirkungsvolle Therapien, um Beschwerden zu lindern, Schwellungen zu reduzieren und die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Therapieansätze

  • Manuelle Lymphdrainage – sanfte Massagetechniken, die den Abfluss der Lymphflüssigkeit fördern

  • Kompressionstherapie – spezielle Bandagen oder Kompressionsstrümpfe verhindern neue Flüssigkeitseinlagerungen

  • Bewegung – Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walking regen den Lymphfluss an

  • Medikamente – bei Infektionen helfen gezielt eingesetzte Antibiotika

  • Ernährung und Hautpflege – eine gute Hautpflege schützt vor Entzündungen und mindert das Infektionsrisiko

  • Operationen – in schweren Fällen können Lymphbahnen wiederhergestellt oder neue Umleitungen geschaffen werden

Eine individuell abgestimmte Therapieplanung durch erfahrene Fachärzte ist entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden. Eine Kombination aus physikalischer Therapie, Hautpflege, Kompression und Bewegung ist meist der Schlüssel zum Erfolg.

Fazit

Lymphatische Erkrankungen sind oft chronisch und erfordern eine langfristige Betreuung. Je früher ein Lymphödem erkannt und behandelt wird, desto besser lässt sich der Verlauf beeinflussen. Mit modernen Therapien und konsequenter Selbstfürsorge können Betroffene ihre Lebensqualität erhalten und Komplikationen vermeiden.

Quellen:

[1] AWMF – S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lymphödeme“, Reg.-Nr. 058-001, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie, abrufbar unter https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/058-001 (Abrufdatum: 03.12.2025)

[2] International Society of Lymphology – „The Diagnosis and Treatment of Peripheral Lymphedema: 2020 Consensus Document of the International Society of Lymphology“, Lymphology 53(1):3–19, abrufbar unter https://journals.librarypublishing.arizona.edu/lymph/article/id/4649 (Abrufdatum: 03.12.2025)

[3] Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie (DGPL) – Patienteninformation „Lymphödem: Ursachen, Formen und Behandlungsmöglichkeiten“, abrufbar unter https://www.phlebology.de/patienten/venenkrankheiten/lymphoedem/ (Abrufdatum: 03.12.2025)

Lymphatische Erkrankungen entstehen, wenn der Abfluss der Lymphflüssigkeit gestört ist. Die Folge ist eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe (Lymphödem), die vor allem Beine, Füße oder Zehen betrifft, seltener Arme, Brust oder andere Körperregionen.

Eine frühe Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um Komplikationen wie Fibrosierungen, Infektionen oder Bewegungseinschränkungen zu verhindern und die Lebensqualität langfristig zu erhalten.

Symptome und erste Anzeichen

Ein Lymphödem entwickelt sich häufig schleichend und bleibt in der Anfangsphase unauffällig. Typisch sind zunächst weiche, noch eindrückbare Schwellungen, die sich im Verlauf verfestigen und nicht mehr zurückgehen.

Typische Symptome

  • Weiche, eindrückbare Schwellungen (beginnend an Armen, Beinen oder Brust)
  • Zunahme im Tagesverlauf, Besserung durch Hochlagerung
  • Später derbe, nicht mehr eindrückbare Schwellungen
  • Einseitige Manifestation ist typisch
  • Stemmer-Zeichen positiv → Haut an Zehen oder Fingern nicht abhebbar
  • Hautveränderungen: Hyperkeratosen, Papillomatosen, Sklerosierungen
  • Rezidivierende Infektionen (z. B. Erysipel, Lymphangitis)

👉 Wichtig: Eine frühe Diagnose verbessert die Prognose erheblich. Bereits bei diskreten Symptomen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Ursachen und Risikofaktoren

Primäre Lymphödeme

Angeborene oder genetisch bedingte Fehlentwicklungen des Lymphsystems, z. B.:

  • Hypo-/Aplasie der Lymphgefäße
  • Fehlbildungen der Lymphknoten
  • Beginn häufig in Kindheit, Jugend oder frühem Erwachsenenalter

Sekundäre Lymphödeme

Deutlich häufiger, ausgelöst durch externe Faktoren:

  • Operationen mit Lymphknotenentfernung (z. B. nach Tumoroperationen)
  • Radiatio im Rahmen onkologischer Therapien
  • Infektionen (Erysipel, Lymphangitis)
  • Tumoren/Zysten mit Kompression der Lymphbahnen
  • Thrombosen oder Immobilität

Risikogruppen

  • Patienten nach Krebsoperationen oder Bestrahlungen
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Adipositas
  • Personen mit wiederkehrenden Infektionen im Lymphsystem
  • Patienten mit Traumata oder Unfällen der betroffenen Region

👉 Differenzialdiagnose: Lymphödem ≠ Lipödem. Eine klare Abgrenzung durch ärztliche Diagnostik ist notwendig.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Lymphatische Erkrankungen sind meist chronisch. Eine vollständige Heilung ist selten möglich, jedoch lässt sich durch konsequente Therapie eine deutliche Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität erreichen.

Therapeutische Ansätze

  • Manuelle Lymphdrainage → spezielle Massagetechniken zur Förderung des Lymphabflusses
  • Kompressionstherapie → Bandagen, Kompressionsstrümpfe zur Ödemreduktion
  • Bewegungstherapie → Schwimmen, Radfahren, Walking unterstützen die Muskelpumpe
  • Medikamentöse Therapie → Antibiotika bei Infektionen
  • Hautpflege → schützt vor Ekzemen und Infektionen
  • Ernährungsoptimierung → Gewichtsreduktion kann den Lymphfluss verbessern
  • Chirurgische Verfahren (z. B. Lymphbahnanastomosen, Lymphknotentransfers) in schweren Fällen

Lebensqualität und Langzeitstrategie

  • Kombinierte physikalische Entstauungstherapie (KPE) als Goldstandard
  • Patientenschulung und Anleitung zur Selbstbehandlung
  • Regelmäßige Nachsorge zur Prävention von Komplikationen
  • Integration von Bewegung und Kompression in den Alltag

👉 Mit konsequenter Therapie können Schwellungen reduziert, Infektionen verhindert und die Lebensqualität langfristig gesichert werden.

Verknüpfte Therapien

Hier finden Sie Therapien zu denen diese Erkrankung passt. 

Intermittierende Unterdrucktherapie mit FlowOx 2.0
Die intermittierende Unterdrucktherapie mit FlowOx 2.0 ist eine moderne, nicht-invasive Behandlungsmethode zur Förderung…
Pulsoxymetrie
Die Pulsoxymetrie ist eine einfache, schmerzfreie und wichtige Methode, um die Sauerstoffsättigung im Blut (SpO₂) zu übe…

Verknüpfte Verordnungsvordrucke

Hier finden Sie passende Vordrucke zu dieser Erkrankung.

A-V Impulse Intermittierende Pneumatische Kompressionstherapie
Früh wahrnehmen, was belastet und rechtzeitig Entlastung finden.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie passende Produkte zu dieser Therapie.

Gefäß- und Wundtherapie

FlowOx 2.0

Therapiegerät zur Durchblutungsförderung
Diagnostik / Monitoring

Fingerpulsoxymeter Oxy310

zur Messung der Sauerstoffsättigung und Pulsrate